donderdag 7 oktober 2010

Drie gedichten van Christian Morgenstern (1)


[DAS SYMBOL DES MENSCHEN]

Zeig mir, sprach zu mir ein Dämon,

zeig mir das Symbol des Menschen 
und ich will dich ziehen lassen.
ich darauf, mir meine schwarzen
Stiefel von den Zehen ziehend

sprach, dies, Dämon, ist des Menschen
schauerlich Symbol, eiun Fuß 
aus grobem Leder, nicht Natur mehr,
doch auch noch nicht Geist geworden,
eine Wanderform vom Tierfuß
zu Mercurs geflügelte Sohl.
Als ein Bildnis des Gelächters
stand ich da, ein neuer Heiliger.
Doch der Dämon, unbestimmbar

suefzend, bückte sich und schrieb mit
seinem Finger auf die Erde.



SPRACHSTUDIEN

Korf und palmström nehmen Lektionen,
um das Wetter-Wendische zu lernen.
Täglich pilgern sie zu den modernen
Ollendorffschen Sprachlehrgrammophonen.

Drt nun lassen sie mit vielen andern

welche gleichfalls steile Charaktere,
(gleich als ob's ein Ziel für Edle wäe),
sich im Wetter-Wendischen bewandern.

Dies idiom behebt den geist der Schwere,
mach sieunsät, launisch und cholerisch . . .

Doch die Sache bleibt nur peripherisch.
Und sie werden wieder — Charaktere.


WORTKUNST

Palma Kunkel spricht auch. O gewiß.
Freilich nicht ie Volk der Finsternis.

Nicht von Worten kollernd wie ein Bronnen,

niemals nahwärts-, immer vorbesonnen.

Völlig fremd den hilflos vielen Schällen,

fragt sie nur in wirklich großen Fällen.

Frag den Zwergen niemals, nur den Riesen,

und auch nicht wie es ihm gehe, diesen.

Nicht wom Wetter spricht sie, nicht vom Schneider,

höchstens von den Grundproblemen beider.


Christian Morgenstern (1871-1914)
Uit: Gingganz (1919)
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Meer gedichten van Christian Morgenstern zijn heden opgenomen op onze Duitstalige zustersite Kulturtempel 2. En op de site Tempel der Taalkunde hebben we een daarbij uitstekend passend poëem van deze auteur opgenomen.
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Afbeelding: Christian Morgenstern in 1910.

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