zondag 7 november 2010

Twee 'tijdgedichten' van Conrad Ferdinand Meyer

Twee fenomenen met welke wij in ons land de laatste dagen te maken hebben, zijn tevens terug te vinden in de wereld der poëzie: enerzijds is daar het verschijnsel stormnacht en aan de andere kant de novemberzon — die beide natuurverschijnselen hebben we gedurende de eerste week van de elfde maand van het jaar 2010 mogen meemaken. Het gros van de mensen zal meer affiniteit hebben met laatstgenoemd verschijnsel, al herinner ik me dat een aardrijkskundeleraar in mijn gymnasiumtijd vertelde over een vriend die vanuit Nederland naar een zeer warm gebied was verhuisd en hem schreef hoe graag hij eens met hem in een ouderwetse novemberstorm over de zuidelijke toegangsweg tot zijn geboortstad — vele kilometers lang — zou willen wandelen. Daarmee kregen wij, twaalf- en dertienjarigen meteen een kleine les in relativiteit, die we in meerdere opzichten werden geacht ter harte te nemen dan alleen in het kader van de sociale geografie.


Novembersonne

 In den ächzenden Gewinden

Hat die elter sich gedreht,
Unter meinen alten Linden

Liegt das Laub hoch aufgeweht.

Dieser Erde Werke rasten,
Schon begint die Wintrruh —

Sonne, noch mit unverblaßten
Goldnen Stralen wanderst du!

Ehe sich das Jahr entlaubte,

Gingen, traun sie mußig nie,
Nun, an deinem lichten Haupte

Flammen inbescháftigt sie.

Erst ein Ackerknecht, ein Schnitter,

und ein Traubenkoch zuletzt,
Bist du nun der freie Ritter,
Der sich auf der Fahrt ergetzt.

Und die Schüler, zu den Bänken

Kehrend, grüßen jubelvoll,
Hingelagert vor den Schenken,
Dich als Musengott Apoll.



De Zwitserse, Duitstalige dichter
Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898).

























In einer Sturmnacht


Es fährt der Wind gewaltig durch die Nacht,

In seine ellen Pfeifen blast der Föhn,
Prophetisch kämpft am Himmel eine Schlacht

Und überschreit ein wimmernd Sterbgestöhn.

Was jetzt dämonenhaft in Lüften zieht,
Eh das jahrhundert schließt, erfüllt's die Zeit —

Im Sturmespausen klingt das Friedelied
Aus einer fernen, fernen Seligkeit.

Die Ampel, die in leichten Ketten hangt,

Hellt meiner Kammer Dämmerung,
Und wann die Decke bebt, die Diele bangt,
Bewegt sie sich gemach im sachten Schwung.

Mir redet diese Flamme wunderbar
Von einer windbewegten Ampeel Licht,
Die einst geglommen für ein nächtlich Paar,

Ein greises und göttlich Angesicht.

Es sprach der Friedestifter, den du weißt,

In einer solchen wilden Nacht wie heut:
»Hörst, Nikodeme, du den Schöpfer Geist,
Der mächtig weht und seine Welt erneut?«



Conrad Ferdinand Mayer (1825-1898)
Uit: Sämtliche Gedichte
Reclam-editie RUB 9885.

donderdag 4 november 2010

Twee gedichten van Johann Wilhelm Luwdig Gleim


Die Rose und der Dichter


Die Rose.

Bin ich denn von zwanzigtausend
Deiner Blumen hier
Nicht die Schönste?  Warum bliebest
Du nicht stehn bei mir?

Der Dichter.

Ja, von allen meinen Blumen
war die Rose mir
Sonst die Schönste! Doris aber,
Doris ist nicht hier.

Schön ist ohne meine Doris

Mir kein schön Gesicht,
Keine Quelle, kein Gefilde,
Selbst die Rose nicht!


De Duitse dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim
(1719-1803).















Betrachtung


Brot hat mir Gott und Wein dazu gegeben!
Wenn er mir nun noch Liebe giebt,

So fehlt mir nichts! Was hat man von dem Leben,
Wenn man nicht liebt?



Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)
Uit: Gleim, Ausgewählte Werke
Herasgegeben von Leonhard Lier.

Philipp Reclam Verlag, Leipzig, 1885


Zie voor nog een, langer, gedicht van deze auteur, de bijdrage van heden op onze Duitstalige zustersite Kulturtempel (2)