woensdag 22 september 2010

Twee herfstgedichten van Friedrich Hebbel



Herbstgefühl


Grünen, Blühen, Duften, Glänzen,
Reichstes Leben ohne Grenzen,
Alles steigernd, nirgends stockend,
Selbst die kühnsten Wünsche lockend:

Ja, dann kann ich wohl zerfließen,
Aber nimmermehr genießen;
Solche Flügel tragen weiter,
Als zur nächsten Kirschbaumleiter.

Doch, wenn rot die Blätter fallen
Kühl die Nebelhauche wallen,
Leis durchschauernd, nicht erfrischend,
In den warmen Wind sich mischend:

Dann vom Endlos-Ungeheueren
Flücht ich gern zum Menschlich-Teuren,
Und in einer ersten Traube
Sieht die Frucht der Welt mein Glaube.


























Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Unddennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dieds ist die Lese, die sie selber hält,
Denn hute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Friedrich Hebbel (1813-1863)
Uit: Gedichte — Insel Bücherei 59.

Nog twee gedichten van Friedrich Hebbel zijn te vinden op onze Duitse zustersite, eveneens in een bijdrage van heden.

zaterdag 18 september 2010

Twee gedichten van de Schot Robert Burns






















Auld Lange Syne

Should auld acquaintance be forgot,

And never brought to min'?
Should auld acquaintance be forgot,

And auld lang syne?

For auld lang syne, my dear.
For auld lang syne.
We'll tak a cup o' kindness yet,
For auld lang syne

We twa hae run about the braes,
And pu'd the gowans fine;
But we've wander'd  mony a weary foot
Sin' auld lang syne.

We twa hae paidled i' the burn,
From morning sun till dine;
But seas between us braid hae roar'd
Sin' auld lang syne

And there's a hand, my trusty fiere,
And gie's a hand o' thine;
For we'll tak a right guidwillie waught,
For auld lang syne.

And surely ye'll be your pont stowp,
And surely I'll be mine;
And we'll tak a cup o' kindness yet
For auld lang syne.

























Go fetch to me a Pint O' Wine

Go fetch to me a Pint O' Wine,
And fill it in a silver tassie;
That I may drink, before I go,
A service to my bonnie lassie.
The boat rocks at the pier o' Leith.

Fu' loud the wind blaws frae the ferry,
The ship rides by the Berwick-law,
And I mann leave my bonnie Mary.

The trumpets sound, the banners fly,

The glittering spears are rankèd ready;
The shouts o' war are heard afar, 
The battle  closes thick and bloody;
But it's n the roar o' sea or shore 
Wad mak me langer wish to tarry;
Nor shout' o' war that's heard afar,
It's leaving thee, my bonnie Mary.

Robert Burns (1759-1796)
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Afbeeldingen
1. De dichter Robert Burns. Diens portret wordt omgeven door kleine afbeeldingen die betrekking hebben op zijn werken.
2. Illustratie behorende bij Aulde Lang Syne.

donderdag 16 september 2010

Johann Gottfried Herder: Der Eistanz
















Wir schweben, wir wallen auf hallendem Meer,
Auf Silberkrystallen dahin und daher:
Der Stahl ist uns Fittig, der Himmel das Dach,
Die Lüfte sind heilig und schweben uns nach.
So gleiten wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn,
Auf eherner Tiefe des Lebens dahin.

Wer wölbte dich oben, du goldenes Haus?
Wer legte den Boden mit Demant uns aus?
Und gab uns den flüchtigen Funken im Stahl,
Zu tanzen, zu schweben im himmlischen Saal?
So schweben wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn,
Im himmlischen Saale des Lebens dahin.

Da stand sie, die Sonne, in Dufte gehüllt!
Da rauchen die Berge, da schwebet ihr Bild,
Da ging sie danieder, und siehe, der Mond
Wie silbern er über und unter uns wohnt!
So wallen wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn,
Durch Mond und durch Sonne des Lebens dahin!

Seht auf nun, da brennen im himmlischen Meer
Die Funken und brennen im Frost um uns her;
Der oben den Himmel mit Sonnen besteckt,
Hat's unten mit Blumen des Frostes gedeckt.
Wir gleiten o Brüder mit fröhlichem Sinn,
Auf Sternengefilden des Lebens dahin!

Er macht uns geräumig den luftigen Saal,
Und gab uns in Nöten die Füße von Stahl,
Und gab uns im Froste das wärmende Herz,
Zu steh'n auf den Fluten, zu schweben im Scherz.
Wir streben, o Brüder, mit ehernem Sinn,
Auf Fluten und Abgrund des Lebens dahin.

Johann Gottfried Herder (1744-1803)

Zie ook de aan ons gelieerde site Muziek en mensen. 
Daar kunt u in een bijdrage van heden kennisnemen 
van de muziek die op deze tekst werd gecomponeerd 
door een vriendin van Johann Wolfgang von Goethe: 
Corona Schröter.